Die Sondereditionen des Maple Leaf
11. August 2019Mit den Jahren häuften sich die Gelegenheiten die Maple Leaf-Münze mit einer Sonderprägung zu ehren: Ob es sich um Jubiläen, geschichtliche oder gesellschaftliche Ereignisse handelte oder eine außergewöhnliche Gestaltung des beliebten Ahornblatts die Münze schmücken sollte, die Vielfalt der Sondereditionen ist scheinbar unendlich.
Achtung: Sondereditionen sind weniger für Anleger sondern vielmehr für Sammler gedacht.
99,999% Gold Maple Leaf
Die Anlage-Münze „Maple Leaf“ hatte von ihrer ersten Prägung an bis ins Jahr 1982 einen Reinheitsgrad von 999/1000. Seit 1983 liegt der Reinheitsgrad bei 999,9/1000 und in manchen Fällen sogar bei 999,99/1000, was nur für Sondereditionen zutrifft. Der erste 999,99/1000 (Five Nines) Maple Leaf wurde 2005 mit einer limitierten Auflage von 600 Stück geprägt, um die Überlegenheit der Royal Canadian Mint zu demonstrieren. Seitdem wurden mehrere 1 oz Gold Maple Leafs mit diesem besonders hohen Feingehalt, einem Nennwert von 200 CAD als Sonderedition hergestellt. Bis heute schafft es keine andere Münzprägeanstalt regelmäßig solch hohe Feinheitsgehalte für Goldmünzen zu realisieren.
„Big Maple Leaf“
Die „Big Maple Leaf“ Goldmünze mit dem höchsten Nennwert von 1 Millionen Dollar wurde im Mai 2007 enthüllt. Ihr Name ist eine Anspielung auf eine der größten Ahornarten Kanadas: den „Bigleaf Maple“. Diese Ahornart kann eine unglaubliche Höhe von fast 50 Metern erreichen und sich bis zu 20 m in die Breite ausdehnen. Ebensolche beeindruckende Dimensionen erreicht die „Big Maple Leaf“-Münze, welche 100 kg wiegt, einen Durchmesser von 50 cm erreicht und einen reinen Goldgehalt von 999,99/1000 aufweist. Sie gehört so zu den größten Goldmünze der Welt.
Zur Zeit ihres Erscheinens entsprach der Materialwert der Münze etwa 2 Millionen Dollar. Der Grund für die Produktion dieser Goldmünze von herausragendem Format war, um Aufmerksamkeit auf die neuen Anlagemünzen mit einem Reinheitsgrad von 999,99/1000 zu lenken. Daraufhin zeigten einige sehr wohlhabende Kunden großes Interesse an der großen Goldmünze und daraufhin wurden bisher 5 weitere bestellt und gefertigt.
Seit 2010 war eines dieser Exemplare als Leihgabe im Bode-Museum in Berlin ausgestellt. In der Nacht auf den 27. März 2017 wurde sie gestohlen, was dem Big Maple Leaf große mediale Aufmerksamkeit einbrachte. Trotz aller Bemühungen der Ermittler bleibt die 100 kg schwere Goldmünze bis heute verschollen.
Hologramm Maple Leaf
Das kanadische Nationalsymbol erscheint bei diesen Editionen in neuem Glanz: Je nach Winkel ändern sich die Farben, die im Ahornblatt zu sehen sind. Erreicht wird dieser Effekt indem zwei hauchdünne holografische Schichten auf das Edelmetall aufgetragen werden. Die Hologrammmünzen werden sowohl in Gold als auch in Silber hergestellt.
Chinesische Hologrammserie (2001 – 2015)
Das Thema dieser Reihe sind die „Segnungen des Lebens“ nach traditionellem chinesischen Glauben. Diese Münzen aus Silber haben alle ein Ahornblatt als Hologramm ins Motiv integriert. Von 2010 bis 2015 geprägte Silber Maple Leaf Münzen der chinesischen Hologrammserie haben eine Auflage von je 8888 Stück – Die 8 gilt in China als Glückszahl. Seit 2011 sind alle Münzen dieser Serie aus einer Unze reinem Silber (999,9/1000)
Maple Leaf Forever
Der “Maple Leaf Forever” ist eine 1kg schwere Silbermünze mit einem Durchmesser von 10,2cm. Diese silberne Monströsität trägt einen Nennwert von 250 CAD und hat einen Feingehalt von 99,99%. In der Mitte der Rückseite prangt ein schillerndes Hologramm in Form von zwei Ahornblättern, welches beim Betrachten die Farben wechselt. Der „Maple Leaf Forever“ wurde Im Jahre 2015 geprägt um das Ahornblatt als Nationalsymbol zu feiern.
Neben der Silbermünze gibt es außerdem ein 1kg „Maple Leaf Forever“ aus purem Gold (99,99%), welches einen Nennwert von 2500 CAD hat. Die Auflage dieser riesigen Goldmünze (ebenfalls mit Hologramm, gleiche Gestaltung wie in Silber) ist auf nur 10 Stück limitiert.
Olympic Maple Leaf
Anlässlich der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver, gab die Royal Canadian Mint 2008 und 2009 zwei Gedenkmünzen in Auftrag: den „Inukshuk“ Maple Leaf und den „Thunderbird“ Maple Leaf, die je mit einem Feingewicht von einer Unze in Gold und Silber erhältlich sind. Der Feingehalt liegt in allen Varianten bei 99,99%, der Nennwert beträgt für die Silbermünzen 5 CAD und für die Goldmünzen 50 CAD. Sowohl die Gold- als auch die Silbervarianten sind von der Qualitätsstufe „Brilliant Uncirculated“.
„Inukshuk“ Maple Leaf 2008
Ein „Inukshuk“ ist eine aus großen Steinen und Felsbrocken errichtete Skluptur, wie sie traditionell von den Inuit (Eskimos) errichtet wird. Diese sind in den nördlichen Gebieten Kanadas beheimatet. Den Inuit gilt ein Inukshuk als Wegweiser und eine Art Schriftzeichen in der Landschaft. Um die indigenen Völker Kanadas zu ehren wurde der Inukshuk zum Symbol der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver und somit auf den „Inukshuk“ Maple Leaf Münzen verewigt.
„Thunderbird“ Maple Leaf 2009
Der „Thunderbird“ (deutsch: Donnervogel) ist ein Fabelwesen aus der nordamerikanischen indigenen Mythologie. Er soll gewaltige Schwingen besitzen, die beim Schlagen für einen grollenden Donner sorgen. Nach dem Glauben der indigenen Völker sind Blitze leuchtende Schlangen, die der Thunderbird mit sich trägt. Seit 2009 blitzt und glänzt der Thunderbird auch auf der Rückseite des „Thunderbird“ Maple Leaf in Gold und Silber.
Maple Leaf aus zwei Metallen
Zum 25-jährigen Jubiläum des Maple Leafs stellte die Royal Canadian Mint eine Maple Leaf-Münze her, die aus Gold und Silber besteht und als Teil eines 6-teiligen Münzsets erhältlich ist. Die Bullionmünzen zeigen das glänzende Ahornblatt als Relief auf einem parallel linierten Hintergrund. Dieses Set beinhaltet zum ersten mal eine Münze der Stückelung 1/25 oz. Auf jeder Münze sind die Jahreszeiten 1979 – 2004 geprägt und die 1 oz Stückelung zeigt eine Gedenkmarke: „25 Years Ans“ zum 25. Bestehen der Maple Leaf Goldmünze. Seitdem werden zu besonderen Anlässen Münzen geprägt, die den Glanz zweier Metalle miteinander vereinen.
Im Jahre 2008 feierte der Silber Maple Leaf sein 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass stellte die Royal Canadian Mint eine 1 oz Silbermünze her, deren Ahornblatt-Motiv mit Gold überzogen ist.
2018 wurde die Maple Leaf Silbermünze 30 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum ließ die Royal Canadian Mint wieder eine Gedenkmünze aus Gold und Silber prägen. Die Gestaltung besticht vor allem durch den spiegelnden von kleinen silbernen Ahornblättern überzogenen Hintergrund.
Im selben Jahr (2018) wurde auch das 30-jährige Jubiläum des Platin Maple Leafs gefeiert. Die Royal Canadian Mint fertigte eine Gedenkmünze in der Gold und Platin vereint werden. Die Motive der matten 1 oz Platinmünze wurden mit glänzendem Gold überzogen. Die Auflage ist mit nur 250 Stück stark limitiert.
Maple Leaf mit Privy Marks
Das „Privy Mark“ leitet sich von Münz- oder Prägezeichen ab. Das Münzzeichen ist eine Form des Qualitätssiegels, das zur Identifizierung des Herstellers auf die Münze geprägt wurde, um Qualitätsschwankungen zurückzuverfolgen. Die Methode stammt aus dem antiken Griechenland, wo bspw. die Hersteller, von Münzen, die unter dem gesetzlichen Gewicht lagen, für ihr Vergehen bestraft wurden.
Heutzutage weisen Prägezeichen auf die genaue Herkunft der Münze hin. Der Ort der Prägung ist mit einem Kürzel angegeben. So verwendet die Royal Canadian Mint den Anfangsbuchstaben ihrer Prägestätte Winnipeg, um Münzen aus dieser Produktionsstätte zu kennzeichnen.
Eine Erweiterung des Münzzeichens ist das sogenannte „Privy Mark“ (dt., „geheime Markierung“). Es entstand im 14. Jahrhundert durch König Edward III., der die Münzen dadurch einem bestimmten Prägezeitraum zuordenbar machte. Ein Privy Mark (engl. „privy“ steht für „eingeweiht/geheim“) kennzeichnet Anlagemünzen, die zu besonderen Anlässen herausgebracht wurden oder einer Limitierung unterliegen.
Vor allem die Royal Canadian Mint ist bekannt für die Verwendung von Privy Marks. Speziell ihre Anlagemünze Maple Leaf erinnert durch diverse Zeichen an besondere Anlässe. So gedenkt das Privy Mark aus dem Jahre 2000 – ein kleines Feuerwerk – an den Start in das neue Millennium. Einige Privy Marks steigerten deutlich den (Sammler-)Wert der Anlagemünze.
Privy Marks beim Gold Maple Leaf
Privy Marks können Münzen durchaus einen höheren Sammlerwert geben. So erschienen im Laufe von 13 Jahren 17 verschiedene Privy Marks auf diversen Stückelungen des goldenen Maple Leaf. Das erste Privy Mark „Family“ erschien im Jahre 1997 und hatte die bisher höchste Auflage (unter den Maple Leaf Münzen mit Privy Mark) von 100.500 Stück. Es zeigt eine junge Familie, Mutter, Kind und Vater, Hand in Hand.
Privy Marks beim Silber Maple Leaf
Eine größere Auswahl an Privy Marks bieten die Maple Leaf Silbermünzen. Sie unterscheiden sich bis auf das kleine Zeichen nicht von anderen Exemplaren des jeweiligen Jahrgangs. Bis ins Jahr 2019 erschienen rund 60 verschiedene Privy Marks auf silbernen Maple Leaf Münzen.
Beispielsweise entstand im Jahre 2009 ein Silber Maple Leaf mit einem Privy Mark, welches das Brandenburger Tor zeigt. Das Symbol steht einerseits für die Einheit der deutschen Nation, und zum anderen erinnert es an die legendäre Geschichte, wie sich US-Präsident Kennedy als ein Berliner preisgibt. Dieser historische Hintergrund macht die Silbermünze besonders attraktiv für viele Münzsammler.
Privy Marks beim Silber Maple Leaf
Ein weiteres beliebtes Privy Mark sind die Motive der chinesischen Tierkreiszeichen aus dem Mondkalender. Die bekannte Lunar-Serie ist auch auf den Silber Maple Leafs als kleines Privy Mark zu sehen.
Fazit Privy Marks
Privy Marks sind eine schöne Besonderheit an Maple Leaf Münzen, die sich als Geschenk zu besonderen Anlässen anbieten. Doch auch für Münzsammler sind Privy Mark Münzen interessant, da sie nur in limitierter Auflage erhältlich sind und eine Wertsteigerung bedeuten können.
„Hearts Aglow“ – Im Dunkeln leuchtendes Silber Maple Leaf
Zur Feier Kanadas produziert die RCM ein neues Schmuckstück der Maple-Leaf-Münze. In mitten einem Meer von fein eingravierten Ahornblättern leuchtet ein rotes Ahornblatt im Zentrum dieser Bullionmünze auf. Die kleinen Blätter auf dem matten Untergrund der Münze glänzen im Licht auf. Wenn die Münze im Dunkeln betrachtet wird, erscheinen auf demselben Hintergrund im Dunkeln leuchtende Ahornblätter. Sogar die Verpackung leuchtet! Die Münze wird in einer bunten Mappe geliefert. Das Design stammt vom Kanadier José Osio, der das Motiv 2018 als machtvolles Symbol kanadischer Identität konzipierte. Erreicht wird der Leuchteffekt durch photolumiszente Partikel, die das große Ahornblatt im Dunkeln rot und die umliegenden kleinen Ahornblätter grünlich aufleuchten lassen.
Kaleidoskop Maple Leaf aus Silber
Das Kaleidoskop lässt Menschen seit fast 200 Jahren staunen. Die Royal Canadian Mint hat eine Maple Leaf-Münze diesem Spielzeug nachempfunden. So entstand die flachste Silbermünze, die je in der RCM geprägt wurde. Sie hat einen Durchmesser von 60 mm, ist randlos und besteht aus 1 oz Silber mit einem Feingehalt von 99,99%. Das kolorierte Motiv zeigt einen Wirbel von gelben und orangen Ahornblättern, die nach dem Blick durch ein Kaleidoskop angeordnet sind. Die Auflage dieses farbenfrohen Kunstwerks beträgt 7500 Stück.
„Fractional Sets“ – Sets mit kleineren Stückelungen
In dem beeindruckenden Angebot an Maple Leaf Münzen, finden sich auch kleinere Stückelungen der beliebten Anlagemünze. Sie reichen von 1 oz, 1⁄2 oz, 1⁄4 oz, 1⁄10 bis 1⁄20 oz und sind meist in Sets von vier bis fünf Münzen mit unterschiedlicher Stückelung enthalten. Sie greifen unter anderem Jubiläen als Thema auf und sind interessant für Sammler. Eines dieser Sets erschien im Jahre 2012. Es zeigt fünf Münzen mit den Stückelungen 1 oz, 1⁄2 oz, 1⁄4 oz, 1⁄10 und 1⁄20 oz. Die Goldmünzen erschienen zum 5. Jahrestag und im Design der „1 Millionen Dollar“-Münze.
Im Jahre 2019 kam ein Fractional (dt., „minimal“ in Bezug auf das Gewicht der Münzen) Set zum 200. Geburtstag der Königin Viktoria heraus. Auf der Rückseite der Münze ist ein Ahornblatt, das auf einer Wasseroberfläche schwimmt, zu sehen. Die Rückseite zeigt zwei Porträts der Königinnen Viktoria und Elisabeth II.